Theater Chur
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Verrückt nach Trost

Die Kinder Charlotte und Felix kommen aus dem Meer und spielen am Strand ihre toten Eltern. Ein Ritual, das die beiden seit Jahren pflegen. In Erinnerung an die wilde Ausgelassenheit ihrer Eltern cremen sie sich den Rücken ein und kitzeln einander, bis sie kaum noch Luft bekommen. Für kurze Augenblicke fällt alle Trauer von ihnen ab.

Während ihre ungebändigte Fantasie den ersten Teil der Inszenierung bestimmt, steht im zweiten Teil das Erwachsenendasein im Vordergrund, und die Geschwister gehen getrennte Wege. Die Zuschauer*innen begleiten die Figuren über mehrere Jahrzehnte hinweg, von der Kindheit bis ins hohe Alter, sodass sie am Ende gemeinsame Erinnerungen mit ihnen teilen. Es begegnen uns hungrige Babys auf riesigen Parkplätzen, verletzte Stabhochspringerinnen, sprechende Oktopusse, todessehnsüchtige Taucher, Menschen, die ihren eigenen Körper nicht spüren, Kühe am Schlachttag, Pflegeroboter und Sterbende, die in einem Altenheim auf ihren Tod warten. Sie alle sind getrieben von der Angst, ihren Weg verloren zu haben und der grossen Sehnsucht nach dem Gefühl, richtig am Leben zu sein: ein Fest der Schauspielkunst voll herzzerreissender Komik.

«Thorsten Lensing inszeniert in Salzburg "Verrückt nach Trost". Das Star-Ensemble spielt Tiere und Kinder - und das ganz grandios. [...] Den Abend zeichnet ein heiter-melancholischer Grundton aus: Immer ist oder droht da irgendwo der Tod, und immer kommt Lensings Theater ihm mit Zärtlichkeit und Komik bei. Die Tierrollen in dem Stück sind grandioses Schauspielerfutter. Sie bringen aber auch eine andere Perspektive und dadurch einen ganz eigenen Zauber ins Spiel. Der ambitiöse Text ist bei aller handfesten Komik - flotte Sprüche, blühende Neurosen - ein extrem anspielungs- und beziehungsreiches Gespinst.» – Süddeutsche Zeitung

«Es entwickeln sich gediegen fokussierte Dialoge, ruhig und stringent, die an Grundfragen des Mensch-Seins rühren. Das ist immer auch sehr witzig. Es wird ganz viel gelacht an dem Abend, in den scheinbar tristesten Situationen. Aber dieses Lachen wird immer auch überdeckt, erstickt durch Nachdenklichkeit. Da sind keine aufgeplusterten Tragöden auf der Bühne, keine aufdringlichen Selbstbemitleidigungen. Verrückt nach Trost sind sie samt und sonders, weil ihnen allen das Leben irgendwie um ein bis zwei Schuhnummern zu groß, zu undurchschaubar geworden ist.» – nachtkritik

Mit: Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Devid Striesow

Regie: Thorsten Lensing

Mitarbeit Regie: Benjamin Eggers-Domsky

Bühne: Gordian Blumenthal, Ramun Capaul

Kostüme: Anette Guther

Dramaturgie: Dan Kolber, Thierry Mousset

Tongestaltung: Titus Maderlechner

Produktionsleitung: Eva-Karen Tittmann

Leitung Herstellung Bühne: Martina Schulle

Technische Leitung: Michael Klatt, Dirk Lutz

Regieassistenz: Anne Inken Bickert

Kostümassistenz: Marie Fischer, Nuria Heyck, Luisa Puschendorf

Fotos: Armin Smailovic

Koproduktion: Salzburger Festspiele, Thorsten
Lensing & Theater Chur, Pumpenhaus Münster, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Sophiensaele Berlin, Kampnagel Hamburg, Asphalt Festival Düsseldorf, Mousonturm Frankfurt/Main

Foto: Armin Smailovic

 

Mit freundlicher Unterstützung durch: Hauptstadtkulturfonds Berlin, Stadt Münster, Dr. Valentin Malamoud Stiftung

  1. Tickets Fr, 27.10.2023
    19.00 Uhr
    Schweizer Premiere
    Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
  2. Tickets Sa, 28.10.2023
    18.30 Uhr
    Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn