Theater
ruuch oder riich
Wie geht’s uns denn heute, und wie ging es uns früher? Was macht die Landschaft mit uns - und wir wiederum mit ihr? Graubünden und seine Natur hat immer wieder Literaten, Künstler*innen, Sinn-Suchende aus allen Ländern in Scharen angezogen. Dabei scheint die Bergwelt als Spiegel zu dienen - Projektionsfläche für Emotionen und Sehnsüchte, für Krisen und Zusammenbrüche, die das eigene Leiden mit der Majestätik der Bergwelt messen.
Auf der anderen, prosaischeren Seite stehen die Einheimischen, die ein Auskommen finden, wenn sie die richtigen Angebote für die verrückten Sinnsuchenden schaffen – als Transporteure, Gastronominnen, Gärtner*innen oder was auch immer.
Dieser unvereinbare Clash der Sichtweisen – zwischen traumwandelnden Fremden und stoischen Einheimischen – bildet die Grundlage dieses Theaterstücks über die Sichten auf Graubünden.
Von frühesten Kulturforschern wie Ulrich Campell spannen wir den Bogen bis zu Reto Hänny und anderen Gegenwartsautor*innen. In seinem niemals aufgeführten Chur-Buch «ruch» beschrieb Hänny notorische Pannen und abstruse Winkel im Maschinenraum der Stadt.
Auch heutiges, aus Befragungen und Interviews gewonnenes Material fliesst in das Stück ein, auch mithilfe des Kolumnisten Christian Ruch, der mit auf der Bühne steht. Wir wollen uns selbst und die Bevölkerung fragen, wo es rund läuft und wo es hakt und schmerzt.
Wie schwer oder leicht richten wir unser Leben ein; haben sich Spuren der Not früherer Zeiten bis heute erhalten und machen wir uns daher das Leben besonders schwer? «ruuch oder riich» stellt die Frage, wie wir heute leben. Fehlt es immer noch an allen Ecken, oder ist inzwischen mehr als genug reichhaltig vorhanden?
«Das Gemälde, das Scharegg darin durch fünf bemerkenswerte Protagonisten in eineinhalb Stunden erschaffen lässt, ist so dicht und so magisch wie ein Bild von Segantini.
Was dem Landschaftsmaler die unzähligen, nebeneinander gesetzten Farbstriche waren, sind dem Theatermacher verschiedenste Texte [...]. Es sind Versatzstücke aus der Literatur, zeitgeschichtliche Dokumente, aber auch Songs sowie O-Töne aus Interviews mit Einheimischen. In allen Passagen geht es um eine Sicht auf den schönsten und schrecklichsten Kanton der Welt. Es sind Stimmen fast vom Mittelalter bis zum aktuellen Aufreger aus der Boulevardpresse.» – Bündner Zeitung
Mit: Susanne Abelein, David Flepp, Annina Hunziker, Christian Ruch, Christian Sprecher
Konzept & Regie: Georg Scharegg
oeil extérieur: Martina Mutzner
Bühne: Silke Bauer
Kostüme: Ursina Schmid
Video: Avi Sliman
Lichtdesign & Technik: Roger Stieger
Regieassistenz: Andrea Casparis
Kostümassistenz: Lara Grünenfelder
Produktionsleitung: Ramun Bernetta
Produktion: Georg Scharegg und Bernetta Theaterproduktionen
Koproduktion: Theater Chur
Mit der Unterstützung durch: Kulturförderung Graubünden, Stadt Chur, Ernst Göhner Stiftung, Graubündner Kantonalbank, Else v. Sick Stiftung, Wilhelm Doerenkamp-Stiftung, Stiftung Dr. Valentin Malamoud, Stiftung Dr. M.O. Winterhalter, Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Lia Rumantscha
Koproduktion
- 90 Minuten, ohne Pause
- Sprache: Deutsch
- CHF 28.– / 42.– / *15.–