Theater
Contre-enquêtes
«Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung» ist die Antwort des algerischen Autors Kamel Daoud auf Albert Camus’ Klassiker «Der Fremde».
Der Regisseur und Intendant des Zürcher Schauspielhauses Nicolas Stemann nimmt Daouds Roman als Ausgangspunkt für eine imaginäre Begegnung zwischen den Protagonisten beider Romane und zwischen deren Autoren.
Die Begegnung erzählt von der unnachgiebigen Suche Harouns, Daouds Romanhelden, der glaubt, der Bruder des ermordeten Arabers in Camus’ «L’Étranger» zu sein. Dieser Bruder hat keinen Namen und bildet den Ursprung von Meursaults Nachdenken über den Platz des Mannes in der Welt. In seiner Hommage an Camus konstruiert Kamel Daoud eine fiktive Auseinandersetzung über die Widersprüche zwischen Europa und dem Maghreb seit dem algerischen Unabhängigkeitskrieg. Nicolas Stemanns Inszenierung spürt der Frage nach, welchen Einfluss Geschichte auf die Gegenwart haben kann: Wie würde die Begegnung zwischen Haroun und Meursault heute – fast 60 Jahre nach Algeriens Unabhängigkeit – verlaufen? Und beeinflusst die Entkolonialisierung auch heute noch das Leben der Menschen auf beiden Seiten des Mittelmeers?
Mit: Mounir Margoum, Thierry Raynaud
Regie & Szenografie: Nicolas Stemann
Video: Claudia Lehmann
Kostüme: Marysol del Castillo
Musik: Paloma Colombe, Nicolas Stemann
Licht: Jonathan O’Hear
Dramaturgie: Katinka Deecke
Regieassistenz: Mathias Brossard
Fotos: Philippe Weissbrodt
Produktion: Théâtre Vidy-Lausanne, Schauspielhaus Zürich
Mit freundlicher Unterstützung durch: Pro Helvetia
- 75 Minuten, ohne Pause
- Sprache: Französisch
Übertitel: Deutsch - CHF 28.– / 42.– / *15.–
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Tickets
Do, 10.11.2022
19.30 Uhr