Theater Chur
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All right. Good night.

Flug MH370 war ein internationaler Passagierlinienflug der Malaysia Airlines. Am 8. März 2014 startete die Boeing mit 227 Passagieren und 12 Crewmitgliedern von Kuala Lumpur nach Peking: unspektakuläre Routine für 39 Minuten und 13 Sekunden. Dann verschwand das Flugzeug vom Radar.

Sein Verschwinden wird als eines der grössten Luftfahrträtsel aller Zeiten bezeichnet – denn es scheint unglaublich, dass etwas so Grosses wie eine Boeing in einer Welt verloren gehen kann, in der vermutlich alles und alle unter Überwachung stehen.

Und es scheint unmöglich, dass es verloren bleibt. Obwohl die Suche mit über 150 Millionen Euro die kostspieligste in der Geschichte und von imposantem Ausmass war.

Kurz nach dem Verschwinden des Flugzeugs schreibt der Vater der Autorin und Regisseurin seinem Enkel vier Glückwunschbriefe zum Geburtstag. Der Inhalt ist fast identisch, jeder Umschlag ist mit einer Sondermarke frankiert. Ein Jahr später kommt gar keine Karte, der Geburtstag war wohl vergessen worden, und irgendwann bekommt diese Vergesslichkeit einen Namen und wird zur Krankheit: Demenz. Der Name des Enkels gerät in Vergessenheit, die Tatsache, dass es einen gibt, und schliesslich die Gewissheit über die eigene Person. In «All right. Good night.» zeichnet Helgard Haug das Verschwinden, die Suche und das Ringen mit der Ungewissheit nach – am Beispiel des verschwundenen Flugzeugs und der sich manifestierenden Demenz ihres Vaters. Es ist das Protokoll eines unumkehrbaren Prozesses.

Für «All right. Good night.» komponierte die Elektropopmusikerin Barbara Morgenstern in Zusammenarbeit mit dem Arrangeur Davor Vincze zum ersten Mal für ein klassisches Orchester. Gelingt es den zwölf Musiker*innen des Zafraan Ensembles, die Lücke und die auf sie folgende Leere begreifbar zu machen?

Konzept, Text, Regie: Helgard Haug (Rimini Protokoll)

Komposition: Barbara Morgenstern

Orchester: Zafraan Ensemble

Hands: Johannes Benecke, Mia Rainprechter

Sprecherinnen: Emma Becker, Evi Filippou, Margot Gödrös, Ruth Reinecke, Mia Rainprechter, Louise Stölting

Bühne: Evi Bauer

Video und Lichtdesign: Marc Jungreithmeier

Sounddesign: Peter Breitenbach

Dirigat: Premil Petrović

Arrangement: Davor Branimir Vincze

Dramaturgie: Juliane Männel

Outside Eye: Aljoscha Begrich

Technische Leitung Touring: Martin Schwemin

Künstlerische Mitarbeit: Lisa Homburger

Kostüm und künstlerische Mitarbeit Bühnenbild: Christine Ruynat

Produktionsleitung: Louise Stölting,

Zafraan Ensemble Musiker*innen Bühne: Matthias Badczong (Klarinette), Daniel Eichholz (Schlagzeug), Josa Gerhard (Violine), Cristoph Enzel (Saxofon), Jakob Krupp (Kontrabass)

 

Zafraan Ensemble Musiker*innen Aufnahme: Josa Gerhard (Violine), Noa Niv (Posaune), Matthias Badczong (Klarinette), Liam Mallet (Flöte), Martin Posegga (Saxofon), Damir Bacikin (Trompete), Anna Viechtl (Harfe),
Adam Weisman (Schlagzeug), Yumi Onda (Violine), Benedikt Bindewald (Viola Tonaufnahme), Maria Reich (Viola), Alice Dixon (Cello), Natalie Plöger (Kontrabass), Florian Juncker (Posaune)

Produktion: Rimini Apparat

Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Volkstheater Wien, Factory International for Manchester International Festival, Künstlerhaus Mousonturm, PACT Zollverein

 

Aufführungsrechte: schaefersphilippen Theater und Medien GbR

Musikrechte: Barbara Morgenstern © Maobeat Musikverlag/Budde Music Publishing GmbH

Fotos: Merlin Nadj-Torma

 

Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds sowie durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa 

  1. Tickets Do, 09.02.2023
    19.30 Uhr
    Schweizer Premiere
    Einführung: 19.00 Uhr in der Bar Theater Chur