Theater
Verminte Seelen
Bis 1981 konnten in der Schweiz Kinder und Erwachsene in geschlossene Anstalten eingewiesen werden, ohne eine Straftat begangen zu haben. Zehntausende von Menschen wurden ohne Gerichtsverfahren «versorgt», weil ihre Lebensweise oder ihr Verhalten nicht der gesellschaftlichen Norm entsprachen. Ausgegrenzt und weggesperrt: in Arbeitskolonien, Strafanstalten, Erziehungsheime oder Psychiatrien, wo sie oft Ausbeutung, physischer und psychischer Gewalt sowie sexuellem Missbrauch schutzlos ausgesetzt waren. Bis heute leiden ehemals Zwangsversorgte unter den Folgen der Massnahmen. Viele sind daran zerbrochen, nicht wenige haben Suizid begangen. «Verminte Seelen» befasst sich mit den Schicksalen administrativ versorgter Menschen und gibt ihnen eine Stimme. Im September 2019 veröffentlichte die vom Bund eingesetzte Unabhängige Expertenkommission ihren Abschlussbericht «Organisierte Willkür – Administrative Versorgung in der Schweiz 1920–1981».
Spiel: Birgit Bücker, Diana Dengler, Pascale Pfeuti, Fabian Müller, Bruno Riedl, Marcus Schäfer
Inszenierung: Barbara-David Brüesch
Bühne: Markus Karner
Musik: Christian Müller
Kostüm: Heidi Walter
Dramaturgie: Anja Horst
Licht: Rolf Irmer
Produktion: Theater St. Gallen
Fotos: Jos Schmid
- ab 14 Jahren
- CHF 28.– / 42.– / *15.–
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Tickets
Do, 19.11.2020
19.30 Uhr — ausverkauft