Musik
Ohne Mensch
Der Titel dieses Programms ist ein Paradoxon: Kunst ist auf unserem Planten, in unserem Sonnensystem entstanden, so denken wir zumindest, so ist der derzeitige Stand unseres Wissens.
Wollen wir uns nun unseren Planeten ohne uns, also «ohne Mensch», vorstellen, so ist das nicht möglich, da wir selbst ja diese Vorstellung generieren. Dennoch ist das Gedankenexperiment, wie es auf diesem Planeten aussähe ohne die Spezies Mensch, durchaus verführerisch. Der Homo sapiens ist das einzige Lebewesen, das sich auf diesem Planeten entwickelt hat, und doch dessen Gegebenheiten nicht gewachsen ist und dadurch seinen eigenen Lebensraum wissentlich zerstört.
Dass es Planeten um andere Sonnen herum gibt, die auch einen Menschen hervorgebracht haben, ist nach heutigem Stand der Wissenschaft sehr unwahrscheinlich.
Im Wissen darum, wie viele Abermilliarden Sonnen und dadurch noch viel mehr Planeten im Universum existieren, könnten wir den unseren also einmal wegdenken. DAS GEHT ABER NICHT, weil wir es uns ja jetzt denken.
Unter diesem Aspekt ist die Kunst, die wir erschaffen, sehr erfüllend und gibt uns Geborgenheit, Einsicht in viele unerklärliche Begebenheiten.
Programm:
Diana Rotaru (*1981)
«Bocet» (2014) für Sopran und Flöte 8’
Morton Feldman (1926–1987)
für Voice, Violin and Piano (1976) 6’
Klaus Lang (*1971)
«Die Fenster des Universums» (1999) für Violine, Violoncello und Klavier 6’
Tristan Murail (*1947)
«Les ruines circulaires» (2006) für Violine und Klarinette 7’
«Une lettre de Vincent» (2018) für Flöte und Violoncello 8’
Giacinto Scelsi (1905–1988)
«Ko-Lho» (1966) für Flöte und Klarinette 8’
2 finnische Tango 8’
Sopran: Irina Ungureanu
Flöte: Riccarda Caflisch
Klarinette: Manfred Spitaler
Violine: David Sontòn Caflisch
Violoncello: Christian Hieronymi
Klavier: Asia Ahmetjanova
- Ensemble ö!
- 45.–/15.–