Musik
La voix humaine
Alles zerstört. Ruinen, so weit das Auge reicht. Konfrontiert mit dieser zusammengebrochenen Welt, schrieb der 81-jährige Richard Strauss Ende 1944 seine «Metamorphosen». Eine ergreifende, zutiefst berührende Klage eines völlig Desillusionierten über den Verlust unwiederbringlicher Kulturwerte. Die Heimstätten seiner Opern lagen in Schutt und Asche, wo sollte er Zuflucht nehmen? Die Antwort geben die «Metamorphosen» ganz am Schluss, nämlich mit einem Zitat aus dem Trauermarsch von Beethovens «Eroica».
Alles zerstört. Die Liebesbeziehung in «La voix humaine» ist in Brüche gegangen. Eine Frau wurde von ihrem Partner verlassen. Am Telefon versucht sie, das Geschehene rückgängig zu machen, beschwört gemeinsame Erinnerungen und glückliche Erinnerungen, versucht, den Liebsten umzustimmen und zurückzugewinnen. Doch dieser will mit einer neuen Geliebten zu neuen Ufern aufbrechen. Zurück bleibt die Frau am Telefon, und es bleibt zum Schluss offen, ob sie sich mit der Telefonschnur erdrosselt.
Poulencs Monooper ist eine Herausforderung für jede Sängerin. Und wie geschaffen für die international gefeierte, ausdrucksstarke Sopranistin und weltweit ebenso erfolgreiche Dirigentin Barbara Hannigan.
Programm:
Richard Strauss (1864–1949)
«Metamorphosen», Studie für 23 Solostreicher
Francis Poulenc (1899–1963)
«La voix humaine», Tragédie lyrique in einem Akt von Jean Cocteau
Musikkollegium Winterthur
Leitung und Sopran: Barbara Hannigan
Video: Clemens Malinowski
Ton: Floran Derex
Musikalische Assistenz: Michalis Boliakis
Fotos: Marco Borggreve
Eine Koproduktion mit dem Klassik Forum Chur
Koproduktion
- Klassik Forum Chur
- 70 Minuten, ohne Pause
- Sprache: Französisch
Übertitel: Deutsch - CHF 65.– / 49.–
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Tickets
Fr, 13.01.2023
19.30 Uhr