Kusunda

Eine sprachgesteuerte Virtual-Reality-Erzählung über die vom Verschwinden bedrohte Kusunda-Sprache in Nepal

Die generationenübergreifende Geschichte wurde vom Schamanen Lil Bahadur und dessen Enkelin Hima mitgestaltet und lädt das Publikum ein, die Wiederbelebung ihrer Muttersprache Kusunda zu unterstützen.

Alle zwei Wochen verschwindet eine Sprache. Die meisten bedrohten Sprachen gehören zu indigenen Gemeinschaften wie den Kusunda in Nepal. Die Kusunda-Sprache wird von Sprachwissenschaftlern als isolierte Sprache eingestuft, d. h., sie ist mit keiner anderen Sprachfamilie der Welt verwandt. Aufgrund ihrer nomadischen Lebensweise nennen sich die Kusunda «Könige des Waldes». Derzeit gibt es nur etwa 150 Menschen in Nepal, die sich als Kusunda bezeichnen. Lil Bahadur verlor seine Muttersprache, als er sein Leben als Jäger und Sammler aufgab, um sich im Dorf niederzulassen. «Als meine Eltern starben, hatte ich niemanden mehr, mit dem ich meine Muttersprache sprechen konnte. Langsam begann die Sprache zu verschwinden. Ich fing an, mit den Leuten im Dorf eine andere nepalesische Sprache zu sprechen. So ist es passiert», sagt er resigniert. Lils Enkelin Hima, eine aufgeweckte Teenagerin, die sich von der Jäger-Sammler-Identität ihres Großvaters gelöst hat, vertritt eine moderne Kusunda-Identität und stellt sich der Herausforderung, ihre Muttersprache wiederzubeleben. «Ich habe nicht in den Wäldern gelebt, und das will ich auch nicht! Ich studiere hart, um Lehrerin zu werden. Aber ich bin stolz auf mein Erbe und meine Kultur. Ich werde alles tun, was ich kann, um sie zu bewahren, und ich bin zuversichtlich, dass ich erfolgreich sein werde.»