Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout
Komponisten zeigen bisweilen ganz verschiedene Gesichter, je nachdem, für welche Instrumente sie gerade schreiben. So sehen wir Beethoven in seinen Cellosonaten zugleich von seiner experimentierfreudigsten und menschenfreundlichsten Seite. Die frühen zwei Sonaten op. 5 stammen zwar aus seiner Zeit als reisender Tastenlöwe; sie entstanden 1796 in Berlin. Aber weder das Schroffe noch Virtuose steht im Zentrum, sondern Dialog und Sanglichkeit: Dafür sind Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout natürlich die idealen Interpreten. Nach zwanzig Jahren liess Beethoven die Cellosonaten op. 102 folgen; Experimentierfeld und Vorbote seines Spätstils. Gerade das D-Dur-Werk op. 102/2 zeigt, dass dazu auch Adagio-Sätze zum Niederknien gehören sowie gleichermassen lakonische wie meisterhafte Fugen.
Seine herrliche zweite Cellosonate in D-Dur widmete Felix Mendelssohn dem Grafen Mateusz Wielhorski, einem begeisterten Cellisten, der um 1850 mit Clara Schumann und Franz Liszt in Konzerten auftrat und den erheblichen Anforderungen von Mendelssohns D-Dur-Sonate gewiss gewachsen war. Bei der Uraufführung im Herbst 1943 in Leipzig sass Mendelssohn höchstselbst am Klavier, begleitet von Carl Wittmann am Cello.
Programm:
Bitte beachten Sie die Programmänderung: Anstatt der vormals angekündigten Grande Sonate von Ferdinand Ries wird Mendelssohns Sonate Nr. 2 gespielt.
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate F-Dur, op. 5/1 Nr. 1
für Violoncello und Klavier
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate D-Dur, op. 102/2 Nr. 5
für Violoncello und Klavier
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 D-Dur, op. 58 (1843)
Violoncello: Sol Gabetta
Hammerflügel: Kristian Bezuidenhout
Fotos: Marco Boggreve
- Klassik Forum Chur
- 90 Minuten, mit Pause
- CHF 65.– / 49.–
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Tickets
So, 05.02.2023
19.30 Uhr